„Nichts ist so stark wie eine Idee, deren Zeit gekommen ist“
(Victor Hugo)
 
Kultur-Identität-Farbe (ColorsBridgeCultures)
 
Ein Globales Art Performance Projekt
 
“In only one decade we are 10 to the power of 9 plus”. Das sind 10 000 000 000 Menschen und Grund genug für die Behauptung: Wir leben in einer Zeit, die Besseres verlangt als einsame Künstlergenies. Lasst uns gemeinsam ein Kunstwerk erschaffen, das durch seine Größe und Farbenpracht beeindruckt und genug Energie generiert, um eine „Kreative Revolution“ anzustoßen. Die Initiative „ColorsBridgeCultures“ positioniert sich ausdrücklich nicht innerhalb oder ausserhalb des existierenden Kunstbetriebes. Sie ist eine Kunstbewegung, getragen vom starken persönlichen Engagement, einen Traum zu verwirklichen und die Gesellschaft auf verschiedenen Ebenen neu zu gestalten.
 
Das Experiment, Mitglieder der Gesellschaft in erheblichem Maße in die Entstehung eines Gesamtkunstwerkes einzuplanen, fördert lokale Gemeinschafts-Identität, reflektiert „wer wir sind“ und unterstützt das Gefühl lokaler und nationaler Identität im positiven Sinne: Global denken – lokal handeln.
 
Die Einbeziehung von Partizipanten, also „nichtprofessionellen Kunstschaffenden“, Mitgliedern lokaler Gemeinden mit verschiedenen politischen, sozialen, ökonomischen und kulturellen Hintergründen, fördert nicht nur die Kreativität, sie hat Katalysatorfunktion und provoziert Ereignisse und/oder Veränderungen in der Gemeinde und/oder auf nationaler oder internationaler Ebene auf einem Gebiet mit stetig zunehmender auch wirtschaftlicher Bedeutung, der Kreativitätswirtschaft.
 
Hier kommt nun Acrylomanie als Technik ins Spiel. Erfunden und in vielen Jahren als eigener Kunststil weiterentwickelt, hoch kompliziert mit Trocknungsprozessberechnungen und Zugabe von Chemikalien nicht einfach nachzuahmen, aber in der einfachsten Form als „einschichtige“ Acrylomanie, steht diese Technik an der Nahtstelle zwischen Kunst und Gesellschaft.
 
In Road Show Events in verschiedenen Ländern und Städten soll in jedem Event ein „Ländermodul“ der beabsichtigten modularen Hängebrückenkonstruktion erschaffen werden. Die Alukonstruktion eines Moduls wird vor Beginn der Veranstaltung aufgebaut. Im Zentrum der Veranstaltung wird die Künstlerin und Erfinderin der Acrylomanie einzelne Stufen für die Brückenkonstruktion mit dem Publikum nach Anleitung erschaffen, wobei die Farbauswahl frei getroffen werden kann. Die Teilnehmer werden gefilmt und signieren ihre Stufe die dann in das Gesamtkunstwerk eingefügt wird. Der Prozess des „Kreierens“ in einem gemeinsamen Event wird wichtiger als das daraus resultierende globale Kunstwerk.
 
Ein Balanceakt, der sich manchmal in soziale Welten hinüberbewegt und für die Kunst verloren scheint oder sich so in die Kunst hinüberbewegt, dass man glaubt, sie sei für das soziale Empfinden der Menschen verloren gegangen. Mit diesem Drahtseilakt, man könnte auch Aktionskunst dazu sagen, wird eine globale monumentale Kunstinstallation entstehen. Acrylomanie wird somit zu einer demokratischen und gleichzeitig einer sozialen Kunst. Eine Kunst, die da stattfinden muss, wo das Leben stattfindet. Mitten in der Gesellschaft, in den Gemeinden werden Module entstehen, die zu Ländermodulen zusammengefügt werden. Es geht im Kern um einen Prozess der Transformation. Die Künstlerin unternimmt den Versuch, das Publikum in irgendeiner Hinsicht zu verändern. Es soll angesteckt werden, infiziert mit dem winzigen Saatkorn „Kreativität verändert die Gesellschaft“. Möglichst Jeder soll mitmachen, niemand wird ausgeschlossen. Es ist eine wichtige Initiative, die viel tiefer in gesellschaftliche Zusammenhänge eingreift als vorangegangene Initiativen, die ausschließlich von Künstlern für die Gesellschaft und den öffentlichen Raum erschaffen wurden.
 
Die Initiatorin positioniert sich hier als Dienstleisterin an der Gesellschaft und nutzt den vorpolitischen Raum, um zielorientiert durch ein äußerst farbenprächtiges Gesamtwerk Kunst und Kulturen zu verbinden und aktiv einen Spielraum für soziale Gerechtigkeit im Sinne von „alle haben Zugang zum Kunstmarkt“ zu bewirken.
 
Jeder, der am Projekt „ColorsBridgeCultures“ teilnimmt, macht den Prozess des Kreierens durch seine persönliche Videodokumentation (YouToube Channel) öffentlich und erklärt durch seine Teilnahme die Freiheit, die ihm das Handwerkliche gibt zur Kunst. Jedes Video ist somit ein Kunstwerk. Es entsteht ein weiteres demokratisches, soziales Kunstwerk durch das technische Zusammenschneiden aller Videos.
 
Es ist die Absicht, eine spontane Herausbildung von neuen kreativen Fertigkeit zu provozieren und möglichst systemverändernde Phänomene wie ein kreatives kollektives Bewusstsein zu erzeugen, also Kreativität spontan auftauchen zu lassen, erleben zu lassen und im Bewusstsein zu verankern durch ein grenzübergreifendes, gemeinsam erschaffenes Symbol. Brückenmodule, die durch ihre wellenförmige sich immer wiederholende Konzeption einen transdisziplinären Dialog auf unterschiedlichen gesellschaftlichen Ebenen eröffnen. Verloren geglaubte Spielräume werden durch die Einbeziehung und das Zusammenwirken von Publikum, Prominenten oder Politikern gleichermaßen Toleranz fördern sowie die kulturelle Entwicklung unterstützen.
 
Das Projekt bietet eine Chance zu zeigen, dass sowohl das Einzelne (Stufe) als auch das Ganze (Brücke), zu dem es gehört, angemessen repräsentiert werden können. Weder kann das Gesamtkunstwerk auf die Einzelteile reduziert werden, noch können die Einzelteile aus dem Gesamtkunstwerk entfernt werden. So wird die gegenseitige Abhängigkeit zwischen Individuen, Gesellschaft und Völkergemeinschaft dargestellt.
 
Die wellenförmig konzipierte Brückenkonstruktion ist ein Symbol für enorme kreative Energie, die keinen Anfang und kein Ende hat.

Copyright Petra Puschmann (pp-artlive) 25.03.2011, Dubai

Tags: Kultur-Identität-Farbe